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Marcus Haas

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Kette der Generationen

 Oliver starrte auf den künstlichen Horizont des Sonnensegels, an dem gerade die Ringe des Saturn sichtbar wurden. Es war kaum zu fassen, dass sie schon fast ein halbes Jahr unterwegs wahren.

Oliver war von Anfang an dabei gewesen, als seine Großeltern entschieden hatten, dass es ihre Nachkommen sein würden, die sich auf die weite Reise begaben, war sein Schicksal festgelegt gewesen. Natürlich hätte er jederzeit sagen können, dass er ein normales Leben führen wollte, wie 20 Milliarden andere Menschen auch, aber wenn man das ganze Leben lang darauf vorbereit wurde die Erde in einem Generationenschiff zu verlassen, dann lernte man, die Vorzüge dieses Lebens zu schätzen.

Mit sechzehn hatte er einen Ausbruch aus der fest geschlossenen Gemeinde gewagt, und war kläglich an der Welt da draußen gescheitert. Zu viele Menschen, zu wenig Platz und eine Atmosphäre, die bis an die Grenzen der Belastbarkeit strapaziert war. Solche Ausflüge der jungen Leute wurden sogar gefördert. Jeder bekam diese Auszeit von einem Jahr, um sich orientieren zu können. Es machte einfach keinen Sinn jemanden gegen seinen Willen auf eine Reise zu schicken, von der es kein zurück mehr gab.

"Computer!"

"Ja?"

"Wann geht sie Sonne auf?"

"In drei Stunden."

Oliver dreht sich wieder auf die andere Seite und war sich der Absurdität der Frage bewusst, die Sonne war ein kleiner Punkt, den er gerade noch sehen konnte, wenn er die Nase dicht an das Außenfenster presste. Hier im Schiff war die Sonne ein künstliches Licht, das die Tageszeiten im Garten simulierte. "Garten" nannten sie die Biosphäre im Zentrum des Schiffs.

Als Oliver sie das erste mal in natura gesehen hatte, war es verwirrend gewesen die andere Seite der Welt zu sehen, wenn man in den Himmel schaute.

Oliver warf sich seinen Mantel über und schlich sich am Zimmer seiner Eltern vorbei zur Treppe, die nach oben führte. Man gewöhnte sich schnell daran, dass die Gravitation in den unter dem Garten liegenden Quartieren einen Deut stärker war als oben. Länger hatte Oliver gebraucht sich daran zu gewöhnen, dass die Fenster in Decke und Fußboden eingelassen waren, sodass er von seinem Bett aus unter einen Baum schaute und auf der anderen Seite der künstliche Horizont der silbrigen Sonnensegel den Weltraum begrenzte. Die ersten Wochen hatte Oliver das Gefühl gehabt in die Tiefe zu stürzen, wenn er darüber ging und die Schotten oft geschlossen gehalten, aber mit der Zeit gewannen die Faszination und das Teleskop, das am Rand des Fensters stand, die Oberhand.

Oliver setzte sich unter eine Kastanie und starrte in die Dunkelheit, es war nicht viel kühler als am Tag. Der Garten wirkte wie eine Thermoskanne und hielt die Temperatur, es wäre auch nicht ökonomisch gewesen, den riesigen Raum in der Nacht runterzukühlen und morgens wieder zu erhitzen.

Es war seltsam, aber Oliver vermisste die Sterne am Himmel über ihm, statt dessen war da die Straßenbeleuchtung seiner Nachbarschaft. Einige hatten das nicht ertragen und waren zur Erde zurückgekehrt. Noch flogen wöchentlich die Zubringer und lieferten Material, um das Schiff weiterzubauen, Rohstoffe und Treibstoff für die Ionentriebwerke aber auch Besucher und neue Auswanderer. Und im Gegenzug nahmen sie hin und wieder jemanden mit, der es nicht mehr aushielt.

Oliver würde das nicht passieren, das wusste er. Selbst wenn sie in einem Jahr den Point of no Return überschreiten würden, er war hier genau da, wo er hingehörte. Heute begann seine Ausbildung in Nanotechnologie und Computertechnik. 

"Computer."

"Ja?"

"Du bist doch eine künstliche Intelligenz?"

"Ja?"

"Warum kannst du eigentlich nicht die Wartung übernehmen."

"Ich könnte schon, aber ich bin nicht kreativ, ich reagiere zu träge auf unerwartete Ereignisse. Sollte Unvorhergesehenes eintreten ist die menschliche Intelligenz unverzichtbar für diese Mission."

"Und wenn wir ankommen, könntest du auch nicht viel mit dem Planeten anfangen."

"Darüber kann ich keine Aussage machen. Ich bin so konstruiert, dass ich mich mit den Menschen an Bord weiterentwickle. Grundlegende Protokolle sind gespeichert aber darüber hinaus ist es euer Planet."

Oliver nickte.

Als Oliver aufwachte, begann die künstliche Sonne gerade mit der Dämmerung. Er musste wieder eingeschlafen sein. Erstaunlich, nachdem er vor Aufregung fast die ganze Nacht wachgelegen hatte. 

Um 10 stand er endlich vor den Toren der Universität, zusammen mit fast 200 anderen Studenten, die heute ihr Studium beginnen würden. Insgesamt befanden sich knapp 10000 Menschen an Bord und das Schiff bot in seinem derzeitigen Ausbauzustand Platz für über 20000, ihre Gemeinschaft konnte also noch etwas wachsen.

"Hallo Barbara", begrüßte er das Mädchen, das er heiraten würde. Es war für ihn nicht fremd, dass seine Partnerwahl eingeschränkt war, die kleine Population machte es erforderlich den Genpool optimal auszunutzen, um Inzucht zu vermeiden und eine lebensfähige Population über viele Generationen aufrecht zu erhalten.

Welch ein Glück, dass er sich so gut mit Barbara verstand. Sie küssten einander.


Gregor lag neben Susanne im Gras und betrachtete das Treiben am Strand. Gregor war auf dem Schiff geboren worden. Die Erde kannte er nicht, aber die Sonne seiner Heimatwelt betrachtete er manchmal mit Susanne durch das Heckteleskop. Es war kaum vorstellbar, dass sein Großvater Oliver vor über 70 Jahren von diesem winzigen Stern gestartet war, um sich auf diese Reise zu begeben.

Gregor war Funkoffizier und bereitete die Übertragungen auf, die von der Erde kamen, aber die Signallaufzeit von neun Monaten machte eine sinnvolle Kommunikation unmöglich. Einmal am Tag erhielten sie einen Bericht der damals aktuellen Ereignisse auf der Erde und immer wieder wissenschaftliche Erkenntnisse. Im Gegenzug sandten sie ihren eigenen Statusbericht und astronomische Beobachtungen zurück, aber je weiter sie der Ionenstrahl in den Weltraum drückte, desto fremder wurden ihnen die Nachrichten von zu Hause.

Es würde noch ein oder zwei Jahre dauern, bis sie einen Drittel des Treibstoffs verbraucht hatten und ihre Endgeschwindigkeit von 10% der Lichtgeschwindigkeit erreichen würden. Der Rest des Treibstoffs war reserviert für Notfälle und Manöver in einem fremden Sonnensystem, das weder Gregor und noch nicht einmal seine Enkel zu Gesicht bekommen würden.

Wenn man zu lange darüber nachdachte war das ziemlich frustrierend also wandte sich Gregor wieder Susanne zu.

"Was willst du?"

"Nur ein bisschen kuscheln."

"Ich kenn dein Kuscheln", grinste sie. "Wir haben unsere zwei Kinder schon bekommen."

"Wir könnten ein Drittes beantragen."

"Das bekommst aber mit mir als Partnerin nicht mehr durch."

"Ich hasse diesen Genpool. Wusstest du, dass auf der Erde jeder mit jedem schlafen konnte?"

"Wusstest du, dass da inzwischen über 30 Milliarden Menschen leben? Soviel zur Geburtenkontrolle."

"Die Erde ist ja auch viel größer als diese Konservendose."

"Effektiv beträgt der tatsächliche Lebensraum eines Menschen auf der Erde 3,2 m˛, während wir hier 10m˛ nutzen können."

"Na bitte, dann könne wir doch noch ein oder zwei Kinder bekommen."

"Willst du dich trennen?"

"Nein."

"Was soll dann das Geschwafel von Kindern?"

"Aber ich möchte mit dir eine Familie haben."

"Haben wir die nicht."

"Doch, aber die beiden sind schon fast erwachsen."

"Na gut, dann frag doch." Damit drehte sich Susanne wieder auf die andere Seite und malte mit dem Finger Figuren in den Sand.

"Computer."

"Ja?"

"Susanne und ich würden gerne noch ein Kind bekommen."

"Die genetische Varianz ist ausreichend, ihr könnt ein drittes Kind bekommen. Ich schalte die Verhütung aus."

Gregor küsste Susannes Rücken. "Hast du das gehört?"

"Sicher, du warst ja nicht im Privatmodus. Aber hier vor allen Leuten hab´ ich keine Lust."

"Dann lass uns nur so ein bisschen Kuscheln."

"Sag nicht, du wolltest von Anfang an nicht mehr?"

"Eigentlich schon, du hast mit dem Kind angefangen."

"Du!" Sie schubste Gregor und sprang auf seinen Bauch, um ihn zu kitzeln.


Als der Mikrometeorit die Außenwand durchschlug, kam das völlig überraschend, weil er aus dem Radarschatten der Triebwerke kam, niemand hätte erwartet, dass natürliche Objekte eine solche Geschwindigkeit erreichen könnten, dass sie das Schiff von hinten einholen konnten. Die Primärpanzerung ließ den Meteoriten in Millionen Fragmente zerspringen, von denen die meisten in der Sekundärpanzerung hängen blieben, aber ein Kern durchschlug auch die dritte Panzerschicht und zerriss Julia den Arm, als sie ihre Kontrollrunde bei den stillgelegten Triebwerken machte. Sie wurden nur noch einmal im Jahr für einen Funktionstest aktiviert und den wollte Julia gerade vorbereiten, als sie getroffen wurde.

Das Teilchen war dabei immer noch so schnell, dass Julia zuerst gar nicht merkte was passiert war, der Arm war einfach nicht mehr da, als sie nach einem Werkzeug greifen wollte. Als sie den Stumpf sah, fiel sie in Schock und wurde Augenblicke später von der Sicherheit geborgen, nachdem der Dekompressionsschaum das Leck automatisch abgedichtet hatte.

"Was ist passiert?"

"Du bist von einem Mikrometeoriten getroffen worden, der unsere Außenhülle durchschlagen hat", antwortete die Krankenschwester.

"So was gibt´s doch gar nicht."

"Korrektur", ergänzte der Computer. "Im Jahre 152 nach dem Aufbruch durchschlug ein Mikrometeorit die Außenhülle von Gregor Tiberius Quartier und blieb auf der gegenüberliegenden Seite des Gartens in einem Baum stecken. Er und seine Familie waren zu diesem Zeitpunkt auf einer Gemeindeversammlung", warf der Computer ein.

"Das ist 60 Jahre her. Hast dich wohl schlau gemacht was?"

Der Computer antwortete nicht, Julia wusste auch so, dass ein Zugriff auf die Schiffsdatenbank nur Nanosekunden brauchte.

"Wie lange wird es dauern, bis der Arm nachgewachsen ist."

"Das ist nicht so leicht zu sagen, wenn es schnell geht zwei Monate, vielleicht drei."

"Scheiße."

"Eine Alternative wäre eine Prothese."

"Was?"

"Sind genauso gut wie die echten Glieder. Und mit einer Zellprobe können wir deinen Arm in Petri wachsen lassen, falls du es dir anders überlegst."

Julia überlegte eine Weile, bevor sie antwortete. "Hört sich gar nicht so schlecht an."


Kain setzte sich neben Abel auf den Stein und schaute in den welkenden Baum.

"Wir müssen etwas gegen den Verfall des Gartens unternehmen, sonst haben wir in der nächsten Generation nur noch eine Wüste."

"Aber nicht einmal die Biologen haben eine Ahnung, warum das Ökosystem plötzlich nach 357 Jahren zusammenbricht und die Biosynthese funktioniert doch super, wozu brauchen wir Bäume und Vögel."

"Du bist sarkastisch, Kain. Ich vermute, die Biosynthese funktioniert zu gut. Wir stellen die Nährstoffe für uns, die Tiere und die Bäume künstlich her, wir sollten wieder einen Schritt zurück machen."

"Du meinst unter die Bäume scheißen, wie früher?"

"Ja, und hoffen, dass das Biosystem noch nicht irreversibel geschädigt ist."

"Das bekommst du im Rat nicht durch."

"Aber es ist die einzige Möglichkeit." Abel nahm eine Hand voll Erde und führte eine mikrobiologische Analyse durch.

"Computer. Vergleich zu Biodiversität früherer Generationen und Erde."

Das Ergebnis, das vor seinen Augen erschien war genauso ernüchtern wie bekannt, er führte die gleiche Untersuchung seit zwei Jahren fast täglich durch und was immer sie unternahmen, es war kaum eine dauerhafte Besserung zu bemerken, bestenfalls hatten sie den Zerfall verlangsamt.

Zwei Stunden später bei der Ratssitzung präsentierten die Zwillinge ihre Untersuchungen und schlugen ihre Alternativen vor. Die Aussicht zu den früheren unhygienischen Verhältnissen zurückzukehren löste zwar Ekel aus, aber wenn sie ihre Biosphäre erhalten wollten, blieb ihnen keine Wahl. Der Vorschlag wurde mit knapper Mehrheit angenommen.

Nach Ende der Versammlung kam Julia zu den beiden herüber, für ihre 154 Jahre sah sie noch recht gut aus.

"Würde es nicht genügen, das Leben auf Nanobasis nachzubilden?"

"Das sähe zwar aus wie Leben, aber es wäre nicht dasselbe. Hast du dich nicht auch irgendwann entschlossen wieder mit einem echten Arm rumzulaufen?"

"Stimmt schon Abel, aber das waren andere Zeiten damals, die Integration in die Biomatrix war noch nicht so weit fortgeschritten und heute habe ich auch subdermale Erweiterungen."

"Genau das ist der Punkt, du hast dich nicht ersetzen lassen, sondern nur etwas verbessert, und nur so können wir auch das natürliche Leben im Garten erhalten."


Baltasar stand am Rand des Urwalds, der seit 12 Generationen im Garten wucherte, es war kein gewöhnlicher Urwald, wenn man wollte, hätte man die Hemmer einschalten und das Wachstum beschränken können, um jede beliebige Vegetationszone nachzubilden. Aber irgendwie hatte sich der Urwald nach vielen Experimenten durchgesetzt und jetzt beobachteten die Biologen fasziniert, wie das tierische Leben die biologischen Nischen füllte.

‚Baltasar´, hörte er die Stimme seiner Frau in seinem Kopf.

‚Ich komme ja schon´, dachte er zurück.

Seine Frau lag mit ihrem vierten Kind in den Wehen und er spürte die Panik des Kindes, das so plötzlich aus seiner vertrauten Umgebung getrieben werden sollte. Aber da war auch die Hebamme, die beruhigend auf den kleinen Jungen einwirkte und es auch schon zusammen mit ihm und seiner Frau seit dem ersten Auftauchen von Bewusstsein begleitet hatte. Baltasar eilte ins Haus, um seiner Frau die Hand zu halten. Geistige Verbundenheit war eine Sache, aber sie ersetzte den physischen Kontakt nicht.

‚Computer?´

‚Alle Lebensfunktionen sind normal und der geistige Zustand stabil, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.´

Aber Baltasar machte sich trotzdem sorgen, war aber so umsichtig, sie aus dem Datenstrom seiner Gedanken zu filtern, um Mutter und Kind nicht zu beunruhigen. Es lebten nur noch 3000 Menschen auf der kleinen Welt, die mit ihnen durch die endlosen Weiten des Alls trudelte. Das war kein großes Problem, was die genetische Diversität anging - da konnte man nachhelfen, aber es wäre ziemlich peinlich, wenn die Menschen ausgestorben wären, wenn sie nach fast 1200 jährigem Flug ihr Ziel erreichen würden.

Plötzlich schrie das kleine Wesen und wurde der Mutter an die Brust gelegt, wo es von ihrer Stimme und den Gedanken der Umstehenden schnell beruhigt wurde, es hatte noch keine Sprache, aber die Emotionen waren einfach und stark. Auch beim vierten Kind konnte Baltasar es nicht fassen, wie aus einem Haufen Zellen sich in neuen Monaten so ein komplexer Geist entwickeln konnte, und das war erst der Anfang der Entwicklung. Man lernte das erst zu schätzen, wenn man es als Vater in der Verbindung selbst erleben konnte.

Jasmin, seine älteste Tochter hatte oft gefragt, wie es sei die Entwicklung mitzuerleben, aber was er ihr sagen konnte, traf nicht annähernd das, was er wirklich dabei empfand und er selbst hatte kaum eine Ahnung davon, wie seine Frau die Entwicklung des Lebens in ihrem Bauch erfuhr.

In den ersten Monaten war das Baby auf den Geist der Eltern und der begleitenden Hebamme beschränkt, zu viel Input hätte den frischen Geist überfordert und man musste schon etwas Training haben, um sinnvoll damit umgehen zu können. Aber natürlich gab es auch einen beschränkten Datenfluss, wenn die älteren Kinder ihren kleinen Bruder Orpheus auf den Arm nahmen, damit sich ein Verhältnis aufbauen konnte.


Eine zentimeterdicke Kruste aus Staub, der sich über die Generationen auf der Außenhaut abgelagert hatte, verhinderte, dass Calista den Planeten mit ihren biologischen Augen sehen konnte. Aber das spielte keine Rolle, sie sah mit den Augen des Schiffes und war überwältigt von der blauen Insel in der schwarzen Nacht. Es sah so aus, wie sie sich die Erde vorgestellt hatte, nur die Kontinente waren etwas anders. Und die Erde hatte sie niemals so umfassend erfassen können wie diesen Planeten, denn die alten Daten lieferten nur einen winzigen Ausschnitt der von Calista wahrnehmbaren Daten.

‚Er ist wunderschön´

‚Sein Name ist "Ferne Heimat"´ antworte der Computer auf die Frage ihres Unterbewusstseins.

‚Werden wir hier leben können?´

‚Ihr werdet hier leben können.´

‚Was ist mit dir´

‚Ich bin in euch, aber ich bin auch das Schiff. Meine Aufgabe ist erfüllt, wenn ihr die erste Siedlung gegründet habt.´

‚Aber du bleibst im Orbit´

‚Bis meine Systeme versagen.´

‚Du bist doch ein Teil von uns.´

‚Ein Teil von mir ist ein Teil von euch, der Rest ist Maschine, nicht mehr die Maschine, die vor 1297 Jahren von der Erde gestartet ist, aber nur Maschine.´

‚Ich will aber nicht ohne dich hinunter, du bist mein ganzes Leben da gewesen.´

‚Und ich werde noch dein ganzes Leben bei dir sein, meine Datenbank ist in deinen Genen, mein Selbst ist in die Verbindung zwischen euch eingegangen. Ich bin, was euch verbindet.´

‚Werde ich dann noch mit dir sprechen können?´

‚Ja, denn ich bin auch ein Teil in jedem von euch und der wird immer sein, genau wie ich Teil des Lebens im Garten bin, den ihr auf diesen Planeten bringt.´

Calista nickte und zoomte dichter an die Oberfläche heran. Vor so vielen Jahren hatte man das Spektrum dieses Planeten angeschaut und gesehen, dass er Wasser und eine frühe Atmosphäre aber kein Biosystem hatte, die Strahlung einer Supernovae hatte ihn vor zweitausend Jahren sterilisiert.

Sie würden das Leben zurück auf diesen Planeten bringen, dass eines Tages vielleicht den nächsten Planeten von hier aus aufsuchen würde.