Kurzgeschichten

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Marcus Haas

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Gewitter

Fin Sharon saß am Fenster des Cafés und beobachtete die landenden und startenden Flugzeuge. Den Kopf hatte sie tief in den Händen vergraben, ein leichter Nieselregen befeuchtete die großen Panoramafenster des Lokals.

Fin war nicht ihr richtiger Name, eigentlich hieß sie Fiona, aber der Name hatte ihr nie richtig zugesagt. Fin war irgendwie aufregender, im Englischen hieß es Flosse, und Fin schwamm leidenschaftlich gerne. Statt sich dem Schwimmsport zu widmen, hatte sie sich allerdings entschieden, als Fotomodell zu arbeiten.

Fin Sharon war kein hoch bezahltes Supermodel, nein weit entfernt, es war nur etwas mit dem sie gelegentlich ihre Kasse aufbesserte. Genau genommen war es auch nur ein einziger Fotograf, für den sie sich in unregelmäßigen Abständen zu Verfügung stellte, sie machten Modefotos oder besuchten bestimmte Locations, aber auch Akt. Akt machte Fin weniger aus, als sie zuerst gedacht hätte, sie war es ja auch gewesen, die das zuerst vorgeschlagen hatte. Da kannte sie Jens, den Fotografen schon über ein halbes Jahr. Jens war verheiratet und zwei Kinder, aber selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte sie bei ihm keine Bedenken gehabt, sich auszuziehen.

Ob sie an diesem Wochenende Aktfotos machen würden, hatten sie bei der Vorbesprechung noch nicht festgelegt. Es war nur so, dass die Blockhütte in den Bergen eine herrliche Kulisse für jede Art von Fotos bieten würde. Tatsächlich hatte Fin etwas bedenken, ob sie gegen die romantische Landschaft nicht in den Hintergrund geraten könnte.

Jens war schon vor zwei Tagen mit dem Landrover vorausgefahren, um sich die Gegend anzusehen und die Blockhütte für das Wochenende bewohnbar zu machen. Zu gern hätte sie auch ein paar freie Tage in der Hütte genossen. Nicht zuletzt, weil sie dann auch Jens Frau kennen gelernt hätte, die jetzt mit den Kindern schon wieder auf dem Heimweg seien, musste.

Sie war einen Blick auf die Uhr, so langsam sollte ihr Pilot aber kommen, Sie hatte nur wenig Lust auf dem Feld- und Wiesenflughafen zu landen, wenn die Nacht hereinbrach. Mit dem Auto dauerte die Anreise mehrere Stunden, größtenteils durch Wälder und Berge es war eine herrliche Fahrt durch die nordamerikanische Berglandschaft.

Fin musste an diesem Tag allerdings noch bis mittags arbeiten und so hatte Jens kurzerhand beschlossen, dass sie fliegen sollte, das kostete zwar etwas mehr, dauerte dafür aber höchstens eine halbe Stunde. Jens wartete sicher schon am Flughafen, wenn sie ankamen, danach war es nochmal eine Autofahrt von zwei Stunden bis zur Hütte. Der Pilot würde sie beide dann am Sonntagnachmittag wieder abholen und nach Seattle zurückbringen. Alles in allem brachte das fast einen ganzen zusätzlichen Tag für die Fotosession.

Sie nippte an der Kaffeetasse, der Kaffee war stark und das winzige Döschen Milch hatte kaum gereicht, aber sie wollte die Kellnerin nicht nach einer weiteren Fragen, sie mochte diese Plastikdinger ohnehin nicht.

Fin wandte sich wieder der Startbahn zu, wenn es nicht aufhörte zu regnen würde das ganze Wochenende ins Wasser fallen. In der alten Blockhütte war bestimmt nicht genug Platz um ein ganzes Wochenende Fotos machen zu können, ganz zu schweigen, dass Jens auch immer viel Platz brauchte um seine Ausrüstung aufzubauen. Sie war sich sicher, dass er für die geplanten Außenaufnahmen auch nicht die ganze Lichtanlage mitgeschleppt haben würde.

Ihr Höschen war verrutscht und Kniff unangenehm zwischen den Arschbacken, aber Fin ignorierte das, in zwei Stunden oder so würden sie bei der Blockhütte sein. Sie hätte die Shorts anziehen sollen, aber dafür war es jetzt eh zu spät. Sie strich stattdessen den Rollkragenpullover zurecht und schaute sich im Café um, sie wusste nicht, wie der Pilot aussehen sollte, mit dem sie hier verabredet war. Jens hatte das alles für sie klargemacht, sie wusste nicht, was er dem Piloten erzählt hatte, ihr wurde bewusst, dass sie nicht einmal wusste wie der Kerl hieß.

Fin stellte sich einen Typen wie aus einem Kitschroman vor, einen mit langer Lederjacke und dunkler Sonnenbrille, der seine Chessna schon bedienen konnte, bevor er mit dem Laufen anfing. Er sollte einen Dreitagebart haben und kurze schwarze Haare. Fin hatte in ihrem Leben noch keine Piloten au der Nähe gesehen. Die aus den Linienmaschinen zählten nicht, wenn man sie denn mal in ihren Cockpits zu sehen bekam.

Aber trotz der seltsamen Fantasien von einem kräftigen Helden erkannte sie den Piloten trotzdem. Als er das Lokal betrat. Ja, eine Sonnenbrille hatte er auch, aber sie saß nicht auf der Nase, sondern steckte in der Tasche seiner Windjacke. Einen Bart trug er nicht, auch wenn die letzte Rasur wahrscheinlich erst gestern gewesen war, seine dunkelblonden Haare waren zu einem Zopf zurückgebunden. Er sah völlig anders aus, als Fin sich einen Buschpiloten vorgestellt hatte. Aber sich befanden sich ja auch nicht irgendwo im Busch, sondern am Flughafen von Seattle und ihr Ziel war eine Blockhütte am Bumping Lake, in der Nähe des Mount Rainer.

Der Fremde sah sich suchend im Café um, sie wollte schon winken, als er sie entdeckte und mit einem Lächeln auf sie zusteuerte.

"Sie sind Fin Sharon?"

Sie nickte verlegen, weil sie seinen Namen nicht kannte.

"Ich bin Robert Downey. Aber sie können mich gern Rob nennen."

"Freut mich sie kennen zu lernen." Erwiderte sie floskelhaft und fügte dann hinzu: "Wie haben sie mich erkannt?"

"Jens hat mir gesagt, ich soll nach einer hübschen jungen Frau Ausschau halten." Er grinste schelmisch, als er sah, wie Fin rot wurde. Dann legte er ein paar Dollarnoten auf den Tisch, um den Kaffee zu bezahlen. "Wenn Sie soweit sind, können wir gehen, wir sind schon etwas spät dran. Wofür ich mich entschuldigen möchte."

Fin wollte etwas erwidern, weil er ihre Rechnung beglichen hatte. Aber sie ließ es bleiben und sagte nur: "Ich bin fertig." Es machte ihr nicht viel aus, die halb volle Tasse stehen zu lassen.

Sie zog den schwarzen Lackmantel über und machte einen festen Knoten in den Gürtel, wenn das wirklich so weiterregnete, würde das Wochenende ganz schön ins Wasser fallen. Na sie würden sich schon was einfallen lassen.

Sie folgte ihrem Piloten durch das weitläufige Gebäude des Flughafens, bis sie schließlich draußen auf dem Flugfeld standen. "Wo steht denn Ihre Maschine?"

"Tut mir Leid, aber wir müssen noch ein Stückchen laufen, man lässt die Privatmaschinen leider nicht bei der Abfertigungshalle parken."

Der Regen benetzte ihr Gesicht mit feinen kühlen Tropfen, sie genoss die kleinen Tropfen und ließ ihre Augen über die dunklen Wolken gleiten, die den Himmel verdeckten. In der Ferne konnte sie sehen, dass die Wolkendecke an manchen Stellen aufgerissen war, einsame Lichtstrahlen stahlen sich durch diese Lücken und zeigten, wie tief die Sonne schon gesunken war.

"Können wir bei dem Wetter überhaupt fliegen?"

"Ja klar, kein Problem," beruhigte Rob sie schnell. "Bei ´nem handfesten Gewitter würde ich nicht starten, aber das hier ist nicht schlimm." Er wartete eine Sekunde, bis Fin neben ihm ging. "Laut Wetterbericht soll es auch bald wieder aufklaren. Ich wette, sie werden ein tolles Wochenende auf der Hütte haben."

Fin lächelte und steckte die klammen Finger tief in ihre Manteltaschen. "Dann hoffen wir mal, dass die Wetterfritzen diesmal recht haben."

"Na immerhin richte ich mich nach ihrem Bericht."

Sie erreichten das Flugzeug einige Minuten später, es stand neben einigen anderen auf so einer Art Parkplatz für Flugzeuge.

"Warum sitzt der Motor denn da oben?" erkundigte sich Fin neugierig, als Rob ihr die Tür öffnete. Statt wie bei einem normalen Motorflugzeug den Motor an der Spitze festzumachen, war der wahnsinnige Ingenieur bei diesem Model auf die Idee gekommen, ihn aufs Dach zu setzen. Aber das Flugzeug war insgesamt seltsam gebaut. Es war gar nicht so leicht, mit dem langen Mantel über die hohe Kante der Tür zu klettern.

Rob grinste. "Das ist ein Wasserflugzeug, eine ‚Lake Renegade‘. Das beste Flugzeug für diese Gegend."

Fin nickte, das macht Sinn, man wollte schließlich kein Wasser im Motor haben, dann war es ja auch kein Wunder, dass es wie eines Mischung aus Boot und Flugzeug aussah.

Rob schlug die Tür hinter ihr ins Schloss und Fin beobachtete ihn, wie er seine Inspektionsrunde um das Flugzeug machte. Das machte zumindest einen gewissenhaften Eindruck. Ihr war nicht ganz wohl dabei, bei diesem Regen, in einer so kleinen Maschine, fliegen zu müssen, aber sie wollte ihn jetzt auch nicht mehr bitten den Flug auf morgen früh zu verschieben. Sie ließ ihre Augen durch das kleine Cockpit schweifen, so viele Knöpfe und Hebel, wie sollte man sich da noch zurechtfinden. Sie versuchte die Schilder zu lesen, die neben den Knöpfen angebracht waren, mit Benzinanzeigen konnte sie schon was anfangen, aber das Flugzeug hatte gleich drei davon. Das hier musste das Funkgerät sein, aber viele andere Schalter sagten ihr absolut gar nichts, kryptische Abkürzungen, die wahrscheinlich nur für ihren Piloten ihre Bedeutung preisgeben würden.

"Na, alles eingeprägt?"

Fin hatte gar nicht gemerkt, wie er die Tür geöffnet hatte. Sie lächelte verlegen, als er zu ihr kletterte. "Das ist ein bisschen komplizierter als Autofahren."

"Ja, ein bisschen." Er schlug seine Tür zu. "Aber so schlimm ist es auch wieder nicht."

Sie beobachtete, wie er die Maschine startete, die Instrument überprüfte und die Checkliste durchging, er macht einen sehr professionellen Eindruck. Dann meldete er sich beim Tower, der ihn auf den Weg zur Startbahn schickte. Sie reihten sich hinter einer Boing in die Reihe der auf eine Startgenehmigung wartenden Flugzeuge ein. Die großen Fluglinien schienen immer wieder den Vorzug zu bekommen aber schließlich wurde auch die Renegade auf die Startbahn geschickt. Leichter regen prasselte auf die Windschutzscheibe, als Robert den Schubhebel nach vorn drückte.

Die Beschleunigung drückte Fin in ihren Sessel, viel stärker, als sie das von ihren Linienflügen in Erinnerung hatte. In diesem Wasserflugzeug war sie viel dichter am Geschehen, es war als könnte sie in der kleinen Maschine jede Unebenheit der Startbahn spüren. Das meiste von diesen eindrücken ging aber in dem mulmigen Gefühl in ihrem Magen unter, als sich die Räder schließlich vom Boden lösten. Der Regen prasselte kräftiger gegen die Windschutzscheibe, sie flogen.

Das Knacken des Fahrwerks, als es eingezogen wurde, schreckte sie wieder auf, es war ein tolles Gefühl. Es war fantastisch zu sehen, wie der Boden sich unter der kleinen Maschine zurückzog und sie in die Freiheit entließ. Beinahe bedauerte Fin es, dass sie nicht schon früher einmal mit so einer Maschine geflogen war.

"Wenn Ihnen das gefallen hat, dann sollten sie erst mal sehen, was mein Baby auf dem Wasser alles kann." Meldete sich Rob von der Seite, sie hatte fast vergessen, dass er neben ihr saß. "Das ist noch richtiges Fliegen nicht wahr, man spürt den Motor und die Luft, die einen trägt."

Ehe sie darauf antworten konnte, wandte er sich an die Luftraumüberwachung und meldete sein Flugziel. Dann legte er das Flugzeug in eine leichte Rechtskurve. Fin beobachtete den Kreiselkompass und den künstlichen Horizont, während sie immer wieder aus dem Fenster schaute.

"Wir bleiben auf siebentausend Fuß." Erklärte Rob ruhig und lehnte sich zurück, um seine Hände hinter dem Kopf zu verschränken.

"Was!" rief Fin erschreckt.

"Autopilot." Lachte der Pilot, worauf Fin ihn ordentlich in die Seite knuffte.

"Mach das nicht nochmal, sonst bekomm‘ ich noch ´nen Herzanfall." Aber dann musste sie auch Lachen, über den Schrecken, den er ihr eingejagt hatte. Das Lachen vertrieb ihre Angst gänzlich, sie genoss den Flug, es war wunderbar durch die Luft zu gleiten, den Motor und Fahrtwind brausen zu hören und der leichte Geruch nach Kerosin und den Kunstledersitzen. Es erinnerte Fin ein wenig an den alten VW-Käfer, den sie auf der High School besessen hatte.

Der Regen prasselte gegen die Windschutzscheibe und der Motor brummte gleichmäßig vor sich hin, die Sonne schien jetzt schon tiefer zu stehen, denn das Licht wurde allmählich schwächer, aber man konnte immer noch die Bergkuppen sehen, die seit einigen Minuten unter ihnen aufgetaucht waren. Fin spähte nach den Lichtern eines einsamen Trucks, der sich tief unter ihnen über einen schmalen Pass quälte.

Der Regen schien langsam stärker zu werden, aber Fin hoffte inständig, dass es bis zum Morgen wieder aufklaren würde. Wenn das Wetter so blieb, wie es jetzt war, wären die Möglichkeiten für das Shooting sehr begrenzt. Auf der anderen Seite, konnte sich Fin aber auch ein paar aufregende Aufnahmen im Regen vorstellen. Ein Akt im warmen Sommergewitter wäre sicher eine interessante Möglichkeit, sie beschloss Jens von der Idee zu erzählen, wenn sich am Himmel nichts ändern sollte. Aber bis dahin war noch viel Zeit, in der einiges passieren konnte.

Plötzlich zerriss ein fürchterliches Krachen das monotone Brummen der Maschine und einen Augenblick war Fin geblendet von dem Blitz, der für einen Augenblick über die Hülle des Flugzeugs spielte. Dann herrschte mit einem Male Dunkelheit und der Motor versagte mit Bösem knirschen und krachenden Fehlzündungen seinen Dienst.

Fin blieb fast das Herz stehen.

"Was war das?" Erkundigte sie sich mit unsicherer Stimme, sie spürte, wie ihr Puls raste.

"Der Blitz hat die Elektrik und den Motor lahm gelegt." Er versuchte kurz den Motor wieder zu zünden aber der blieb stumm, und rührte sich nicht mehr.

"Werden wir abstürzen?"

"Nein, auf keinen Fall." Wütend drückte Rob ein paar weitere Knöpfe und Hebel. "Nur bis zum Bumping Lake kommen wir heute nicht mehr." Dann kramte er mit der rechten die Landkarte hervor und breite sie über seinem Schoß aus, während er mit der Linken das Flugzeug auf Kurs hielt.

Es beruhigte Fin ein wenig, dass sich Rob keine Angst anmerken ließ, er schien die Situation kaltblütig im Griff zu haben, wo Fin sich sicher war, jeden Augenblick in Panik zu geraten. Rob musste das im Dämmerlicht unter den schwarzen Wolken auch erkannt haben, denn er begann ihr zu erklären, was als Nächstes passieren würde, und warum die Renegade nicht wie ein Stein vom Himmel fallen würde.

"Wir können noch mindestens zehn Meilen gleiten, bevor wir irgendwo landen müssen." Er legte das Flugzeug in eine leichte Linkskurve, ganz vorsichtig, um nicht zu viel Höhe zu verlieren, denn das war jetzt der Kredit, von dem sie zehrten.

"Ich versuche, uns nach Ranger Creek zu bringen, da können wir Notlanden, bei diesem Wetter ist da sich nicht mehr viel los." Er zeigte mit zwei Fingern auf die Karte, einmal ihre Position, ein paar Meilen vor den Sourdough Mountains, und die des Flughafens, der in einem tiefen Tal zu liegen schien. "Diese Bergkämme machen mir allerdings Sorgen, über den Zweiten kommen wir nur mit viel Glück."

"Ist das die einzige Möglichkeit?"

"Die Einzige, auf einem ordentlichen Flugplatz zu landen, aber jede gerade Straße tut´s natürlich auch."

Aber es gab da keine Straßen, bestenfalls ein paar Bergpässe, die sich die steilen Hänge hinaufwanden. Die Stille, in der das Flugzeug den Regen durchschnitt, war beängstigend, wie sehr wünschte Fin sich das laute Krachen des Motors herbei, das ihr noch am Anfang so unangenehm aufgefallen war. Alles, was jetzt noch zu hören war, war das Rauschen des Windes, das klatschen der Tropfen auf die Scheiben und ihr Herz, es schlug so laut, dass sie keine Probleme hatte, jeden Schlag mitzuzählen.

"Du brauchst keine Angst zu haben." Versicherte Rob ihr, ohne seine Augen von den Bergen abzuwenden, die ihnen weit voraus den Weg versperrten. "Ich werde uns schon runterbringen."

Das Problem war eigentlich, dass sie genau daran keinen Zweifel hatte.

Das Gewitter schien langsam stärker zu werden, immer wieder zuckten die Blitze durch die Dämmerung und erhellten die Täler für einen kurzen Augenblick. Aber wenigstens schien es nicht mehr näher zu kommen, denn nach jedem Blitz zählte Fin die Sekunden, bis der Donner sie erreichte. Sie hätten bei diesem Wetter niemals starten dürfen, sie hatte es ja gleich gewusst. Nur im Wetterbericht hatte man lediglich von leichten Niederschlägen gesprochen, wer konnte schon sagen, dass sich daraus so plötzlich so ein Unwetter zusammenbrauen würde.

Eine Böe rüttelte die in Fins Augen immer kleiner werdende Maschine durch, aber Rob hielt dagegen und stabilisierte das Flugzeug sofort wieder, er schien wenigstens kein schlechter Pilot zu sein, aber sie wagte nicht zu fragen, wie viele Abstürze er schon überlebt hatte.

Die Bergkette kam langsam näher und bald konnte auch Fin mit ihrem ungeübten Auge sehen, dass es auf keinen Fall über den Kamm schaffen würden. Auch Rob hatte das erkannt und legte das Flugzeug in eine neue Linkskurve. Fin sah, dass sie bereits knapp tausend Fuß an Höhe verloren hatten und die einzige Wahl, die ihnen blieb, war dem Tal zu folgen, bis sie zu tief waren, um weiterfliegen zu können. Bis zu jenem Augenblick würden Rob einen Platz zum Landen gefunden haben müssen, was Fin in den mit Wäldern bedeckten Hängen der Berge beinahe hoffnungslos erschien.

"Ich bin sicher, wir schaffen es noch bis zum Fluss." Murmelte der Pilot und zeigte ihr den dünnen blauen Streifen auf der Karte. "Entweder am Ufer, oder im Wasser werde ich die Maschine aufsetzen. Mit dem einen oder anderen Trick brauche ich nur ein paar Meter, um zum Stehen zu kommen."

Fin nickte, aber ganz überzeugend hörte sich die Sache in ihren Ohren nicht an. Der Fluss entsprang ein paar Meilen abwärts im Tal und war sicher kaum mehr als ein Bächlein, geschweige denn, dass er gerade genug war, um mit einem Flugzeug darauf landen zu können. Aber eine andere Wahl blieb ihnen nicht, die Renegade war tot, die Sicherungen ausgebrannt, vielleicht auch ein paar Kabel zerstört und nur ihre windschnittige Form trieb sie noch voran. Sie glitten mit höchstens siebzig Knoten durch das Tal, gerade schnell genug, um die Strömung an den Tragflächen nicht abreißen zu lassen. So langsam wie möglich, um nicht zu viel Höhe zu verlieren, aber der Talgrund kam trotzdem unaufhaltsam näher.

Fin versuchte sich schonmal ihr bisheriges Leben vorzustellen, aber es gelang ihr nicht, sie viel zu aufgeregt und eigentlich fand sie die Idee auch abgeschmackt und kitschig. Wahrscheinlich hatten Amerikaner sowieso viel zu viel Angst, jede Krise war stets die letzte, jede Gefahr lebensbedrohend. Nein, sie würde hier sicher nicht draufgehen. Rob würde das Flugzeug in einem Stück runterbringen. In ein paar Wochen würde sie im Büro davon erzählen, und mit den Kollegen darüber lachen, dass sie sich jetzt fast vor Angst ins Höschen machte.

Die Minuten wuchsen sich endlos aus, die Turbulenzen ließen nach, je tiefer sie ins Tal stießen und in der Ferne konnte Fin mit Mühe das schmale Band des Flusses entdecken. Es schien tatsächlich alles glatt zu gehen. Es war schon komisch auf kurze Augenblicke wilder Panik folgten lange Zeiten von fast ebenso unerträglicher Ruhe, in denen nichts passierte, in denen man nichts gegen sein Schicksal unternehmen, konnte als warten. Aber diese Periode näherte sich jetzt langsam ihrem Ende, die Baumwipfel waren zum Greifen nahe, wie sie links und rechts vorbeihuschten. Es gab nichts, was ihnen noch blieb, Rob musste das Flugzeug jetzt aufsetzen, oder in der nächsten Flussbiegung in die Bäume krachen. Für eine weitere Kurve waren sie schon zu tief und zu langsam.

"Falten sie die Hände im Nacken, und legen sie den Kopf auf die Brust." Befahl Rob kurz, ohne sich ihr zuzuwenden seine Aufmerksamkeit galt den letzten Augenblicken ihre Notlandung. Ängstlich kauerte sich Fin zusammen, wagte kaum zu atmen oder aufzuschauen.

Plötzlich kreischte der Flugzeugboden über die Steine im Flussbett, das Wasser spritzte schlammig gegen die Scheibe und nahm ihnen fast die sich. Rob zog den Hebel vorsichtig zu sich heran, um der Luft mehr Widerstand entgegen zu setzen. Fast versucht das Flugzeug sich noch einmal in die Luft zu erheben, war dann aber doch zu langsam, die Luft nicht mehr schnell genug die Flügel zu tragen.

Dann machte das Bächlein doch noch eine Kurve. Das Krachen der Bäume in die sie rasten nahm Fin noch dumpf war, aber dann war Dunkelheit und Schmerz.

Sie wusste nicht, wie lange sie bewusstlos gewesen war, vielleicht nur ein paar Minuten, aber sie konnte es beim besten Willen nicht sagen. Das Erste was sie wahrnahm, war der Geruch von Kerosin und der Geschmack von Blut in ihrem Mund. Das Gefühl von Feuchte auf ihrer rechten Gesichtshälfte. Schmerzen spürte sie keine, aber das war auch nicht verwunderlich, sie befand sich in einem Schockzustand. Sie hatte sich auf ihre Zunge gebissen, aber das spürte sie nicht, sie wusste es einfach. Fin wusste nicht, ob die Flüssigkeit, die ihr in den Nacken lief ihr eigenes Blut war, oder Flugbenzin. Es machte ihr keine Angst, die Elektrik war ja ausgefallen, es konnte also nicht entzündet werden, aber das war auch der einzige Gedanke, den sie in der Lage war zu fassen.

Fin weinte vor Angst und Schmerz und Verzweiflung. Sie musste irgendetwas tun, etwas machen, aber sie konnte den Gedanken nicht fassen, es musste etwas Wichtiges sein, aber Ihr Gehirn war wie leer gefegt, wie ausgesaugt, nichts wollte sich darin fassen lassen.

Erst das leise Stöhnen neben ihr ließ sie aus ihrer Lethargie aufschrecken, sie war ja nicht allein. Endlich konnte sich ihr Geist wieder sammeln, sie wischte sich die klebrige Flüssigkeit vom Gesicht und beugte sich vorsichtig zu Rob hinüber, es tat weh, aber das war nicht so schlimm. Sie hatte sich offenbar keine ernsten Verletzungen zugezogen, oder der Schock ließ es sie nicht merken.

"Unter dem Sitz ist eine Taschenlampe." Flüsterte Rob, er hatte das auch schon im Landeanflug erwähnt, aber es war gut für Fin, es nochmal zu hören. Mit zitternden Fingern holte sie die Lampe hervor und schaffte es nur mit Mühe sie einzuschalten. Am Liebsten hätte sie die Lampe sofort wieder verlöschen lassen, bei dem Anblick, der sich ihr bot, wurde ihr regelrecht schlecht.

Als die Renegade in die Bäume geschlittert war, hatte sich ein armdicker Ast durch die Seitenwand gebohrt und hatte sich Tief in Robs linken Oberschenkel gebohrt. Überall war Blut, das durch seine Jeans tropfte. Sie wischte sich etwas Feuchtes von der Schläfe, und merkte, dass es ebenfalls Blut war. Sie musste sich eine üble Platzwunde zugezogen haben, als sie mit dem Kopf auf die Armaturen geknallt war.

"Verbandkasten?" Fragte Sie leise, als ob sie Rob nicht erschrecken wollte, aber er hatte die Situation offenbar besser im Griff wie sie und drückte mit beiden Händen gegen die Wunde und seine Beinschlagader.

"Hinter deinem Sitz."

Fin kramte den Kasten hervor, er schien ihr viel zu klein, für die Verletzung, sie konnte nicht einmal sagen, wie tief der Ast in seinem Bein steckte. Und sie dachte daran, wie lange es schon zurücklag, dass sie ihren letzten Erste-Hilfe-Kurs abgelegt hatte.

Der Regen hämmerte gegen die Windschutzscheibe und tropfte durch die Risse darin. In der Ferne zuckten noch immer die Blitze wütend über dem Himmel, als suchten sie noch ein kleines wehrloses Flugzeug, dass sie ins Verderben stürzen wollten. Aber sie waren unten auf der Erde, und sie lebten. Fin betete verzweifelt, dass das auch so bleiben würde, bei Rob war sie sich da nicht so sicher. Dann öffnete sie den Verbandskasten. Sie musste irgendwie einen Druckverband anlegen, die Blutung stillen, das war die einzige Möglichkeit. Den Baumstamm zu entfernen, daran war nicht zu denken, da mussten sich die Rettungskräfte was einfallen lassen.

Die Rettungskräfte, dachte Fin, die wussten ja noch gar nichts von dem Unglück, das sich ereignet hatte. Wenn Jens sich wegen ihnen Sorgen machte, müsste er so etwa um diese Zeit irgendwo anrufen, um sich nach ihnen zu erkundigen. Wenn er einfach davon ausging, dass sie bei diesem Wetter nicht geflogen waren, dann sah die Sache schon ganz anders aus.

"Wann wird man nach uns suchen?" fragte Fin, während sie mit einem Paket Taschentüchern und der Bandage einen festen Verband anlegte, er war sofort von Blut durchtränkt, und Ihre Hände schon ganz schmierig, aber sie machte weite, Lage um Lage.

"Sobald wir vom Radar verschwunden sind." Gab Rob zurück, es klang bedenklich schwach, hoffentlich war Fin nicht zu spät gewesen mit dem Verband, hoffentlich war er auch Fest genug, um die Blutung zu stoppen, wenn nur die Schlagader verschont geblieben war. "Ich mach‘ mir nur Gedanken, ob man bei diesem Wetter wagen wird, ein Team rauszuschicken."

Im fahlen Licht der Taschenlampe sah Rob unendlich blass aus, er musste schon viel Blut verloren haben. Aber auch Fin fühlte sich nicht sehr wohl, das Blut rann ihr zwar nicht mehr über die Stirn, aber der Schwindel war geblieben, möglicherweise ein leiser Hinweis auf eine Gehirnerschütterung. Und so sollten sie bis zum nächsten Tag ausharren, bis Hilfe eintraf. Fin kamen langsam Zweifel, ob sie das schaffen würden.

Sie starrte hinaus in die Dunkelheit, die langsam in das Tal kroch, der Regen schien allmählich nachzulassen und Fin war froh, dass die Fenster ganz geblieben waren, sodass es nicht reinregnete. Rob langsames gleichmäßiges Atmen neben ihr zeigte, dass er eingeschlafen sein musste. Fin war sich nicht sicher, ob das mit seinen Verletzungen eine gute Idee war, aber sie weckte ihn nicht. Er musste höllische Schmerzen haben, da war es vielleicht gut, wenn er schlief und nicht daran denken musste.

Sie zog den Lackmantel enger um ihre Schultern, es war kühler geworden als sie gedacht hatte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schloss die Augen, aber nur für einen kurzen Augenblick. Fin konnte unmöglich schlafen, sie fühlte sich nicht im Mindesten müde, schwach und ein wenig nebelig, aber nicht müde. Sie hätte gern die Augen geschlossen und die furchtbare Nacht verschlafen aber sie wusste, dass ihr das nicht möglich war. Sie starrte wieder in die Dunkelheit hinaus und lauschte auf das Schreien der Nachtvögel, die irgendwo in der Ferne um ihre Beute stritten.

Das Pochen in ihrem Kopf wurde langsam stärker, je mehr die betäubende Wirkung des Adrenalins nachließ. Fin tastete vorsichtig nach der Platzwunde, sie blutete noch, aber es schien weniger zu werden. Sie wusste, dass sie die Verletzung versorgen sollte, aber sie konnte sich nicht dazu durchringen. Schließlich, mit großer Willensanstrengung wand sie schließlich doch noch eine Bandage um ihren Schädel, der Schwindel wurde stärker. Sie hatte höllische Kopfschmerzen, es war ganz bestimmt eine Gehirnerschütterung, dessen war sie sich sicher.

Als Fin wieder aufwachte, wusste sie nicht, ob sie geschlafen hatte, oder ohnmächtig geworden war, ein Blick auf die Uhr zeigte aber, dass es höchstens eine halbe Stunde gewesen war. Ihr Unwohlsein hatte sich auch um keinen Deut gebessert, vielleicht waren die Gedanken etwas klarer aber der pulsierende drückende Schmerz hatte in keiner Weise nachgelassen. Neben sich hörte sie Rob noch immer flach und gleichmäßig atmen. Was gäbe sie darum so schlafen zu können, aber Rob hatte auch viel Blut verloren, Fin war sich nicht einmal sicher, ob er die Nacht überstehen würde. Vorsichtig tastete sie nach seinem Verband, sie wollte ihn nicht wecken, und wurde fast wieder ohnmächtig, als sie sich über ihn beugte. Zum Glück war der Verband trocken, verschorft aber trocken, das hieß dann hoffentlich, dass die Blutung gestillt war. Fin hätte nicht mehr die Kraft gehabt, einen neuen Druckverband anzulegen. Sie ließ sich zurück in den Sitz fallen, alles drehte sich, und etwas tropfte in ihren Nacken.

Reflexartig griff sie danach und steckte hielt den Finger ins Licht der Taschenlampe, Öl. Sie hatte kaum die Kraft den Kopf nach oben zu drehen. Die Deckenverkleidung war vollgesogen mit dem schmierigen Zeug, irgendwelche Leitungen mussten beim Aufprall geplatzt sein, und das Öl sickerte jetzt durch den Bezug. Noch ein Tropfen kullerte ihren Nacken hinunter aber sie konnte nichts dagegen machen, es war auch nicht so fürchterlich, es war nur eine weitere Unannehmlichkeit. Sie schaltete die Taschenlampe aus, um die Batterien zu schonen. Dann schlug sie den Kragen des Mantels hoch und lehnte sich nach rechts gegen die Außenwand der Kabine, sie war kalt, aber so lief ihr das Öl nicht mehr den Nacken hinunter, nur noch das klatschen auf ihrer Schulter.

Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass der Regen aufgehört hatte, der Wind heulte durch die schwarze sternenlose Nacht. Irgendein Tier schrie in der Ferne, der Fluss plätscherte neben ihnen, sonst war alles still. Fin hatte Probleme mit dem Kreislauf, ihr war kalt und sie spürte, dass ihr Herz nicht so regelmäßig schlug, wie es sollte. Der Schwindel und die Übelkeit hatten zugenommen, eine Gänsehaut kroch die Arme hinauf und es war grausam, sich nicht gegen die Schüttelkrämpfe wehren zu können, die von Zeit zu Zeit über ihren geschwächten Körper liefen. Jetzt hätte Sie gern Rob geweckt, um in diesen Momenten nicht so allein zu sein. Aber sie bekam kein Wort heraus. Kalter Schweiß stand auf ihrer Stirn und die Tropfen perlten ihre Wangen hinunter. Ihre Hände waren kalt und gefühllos.

Fin dämmerte irgendwo zwischen wachen und Bewusstlosigkeit dahin, als sie Robs Hand auf ihrer Schulter spürte. Sie erschrak.

"Hörst du das?"

Sie hörte nichts außer dem rauschenden Klopfen ihres Herzens in ihrem schmerzenden Schädel. Der Schwindel und die körperliche Übelkeit raubten Fin fast die Sinne.

"Das ist ein Suchflugzeug. Du musst jetzt eine Signalrakete abschießen." Er sprach langsam und eindringlich, im Licht seiner Taschenlampe musste er sehen, wie blass sie war, den Schock, unter dem sie stand. Rob drückte mit der Hand fester auf Arm, um sie aus der Trance zu wecken, es schmerzte, aber es wurde ein wenig klarer in Fins Kopf. Sie nahm die Pistole und versuchte zuzuhören, als er ihr erklärte, wie sie das Ding entsichern musste, und wie sie gehalten werden musste, wenn sie den Abzug durchzog.

Die kalte Luft schlug ihr entgegen und brannte in den Lungen, aber der frische Sauerstoff ohne den Gestank nach Öl und Kerosin half ihr bei der schweren Aufgabe, die vor ihr lag. Sie taumelte zwei Schritte nach vorn und hatte ständig das Gefühl das felsige Flussbett würde mit Gewalt unter ihren Füßen weggezogen. Alles drehte sich um sie herum, als sie endlich das Geräusch des Flugzeugs hörte, das sich von irgendwoher näherte. Sie konnte es beim besten Willen nicht orten, aber das war nicht wichtig, sie musste die Waffe nur senkrecht nach oben abfeuern und dann würde man die Kugel weithin sehen.

Fin entsicherte die Pistole mit zittrigen Händen und versuchte gleichmäßig zu atmen, sie durfte jetzt nicht in Ohnmacht fallen, Rob verließ sich auf sie. Dies war ihre Aufgabe und sie durfte jetzt nicht versagen. Endlich klickte der Riegel in die gewünschte Position. Fin hielt die Waffe hoch über den Kopf und drückte den Abzug durch. Der Knall ließ sie zusammenzucken. Das rote Licht tauchte das ganze Tal in ein unwirkliches Licht. Fin merkte erst jetzt, dass sie bis zu den Knöcheln im kalten Flusswasser stand. Wenn sie jetzt umfiel, konnte sie glatt in dem flachen Wasser noch ertrinken. Sie schleppte sich mühsam zurück zum Flugzeug, der Weg schien ihr unendlich weit zu sein, die drei Schritte zurück die schwersten, die sie jemals machen musste.

Langsam sank die Leuchtkugel zur Erde zurück, und das Tal allmählich zurück in die Dunkelheit der Nacht. Ein paar Sterne funkelten jetzt am Himmel, aber Fin hatte keine Augen für diese Schätze der Nacht. Sie schaffte es gerade so mit letzter Kraft zurück ins Flugzeug und sank Halbtod zurück in ihren Sitz. Dann wurde sie ohnmächtig.


Am Morgen wurde Fin von einem Sanitäter der Bergwacht geweckt, der mit seiner behandschuhten Hand ihren Puls ertastete, sie wusste selbst, wie schwach und unregelmäßig er war.

"Keine Sorge, wir holen sie hier raus. Alles wir wieder gut."

"Rob?" Sie war kaum in der Lage das Wort herauszubringen.

"Dem geht´s besser wie ihnen. Wird aber nicht angenehm werden, wenn wir den Ast mit der Kreissäge kappen." Er winkte einen seiner Kollegen heran und legte Fin vorsichtig auf die Trage, wo er sie sicher anschnallte. Über ihr kreisten die Rotorblätter eines leuchtend roten Rettungshubschraubers.

 

Tatsächlich ist kein Fall bekannt, bei dem ein Blitzeinschlag zum Versagen des Kolbenmotors eines Propellerflugzeugs geführt hätte. Was daran liegt, dass diese Motoren unabhängig vom Bordnetz laufen, sobald sie einmal gestartet sind.